Du kennst sicherlich viele Persönlichkeitstests – von einfachen Online-Tests bis hin zu...
MBTI Persönlichkeitstest: Was er über dich verrät (und was nicht)
Der MBTI-Persönlichkeitstest ist einer der bekanntesten Persönlichkeitstests weltweit. Vielleicht hast du ihn selbst schon einmal gemacht oder zumindest davon gehört. Doch was steckt wirklich dahinter? Wie verlässlich ist er – und wie unterscheidet er sich von wissenschaftlich fundierteren Modellen wie Deep O.C.E.A.N.? In diesem Artikel werfen wir einen kritischen, aber konstruktiven Blick auf den MBTI.
Was ist der MBTI?
MBTI steht für Myers-Briggs Type Indicator. Entwickelt wurde er von Katharine Cook Briggs und ihrer Tochter Isabel Briggs Myers, inspiriert von den Typologien des Psychologen Carl Gustav Jung. Das Ziel: Einfache Persönlichkeitstypen schaffen, mit denen sich Menschen selbst und andere besser verstehen können.
Der MBTI ordnet jede Person einem von 16 Persönlichkeitstypen zu. Diese ergeben sich aus vier Dimensionen:
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Extraversion (E) vs. Introversion (I) – Fokus auf Außenwelt vs. Innenwelt
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Sensing (S) vs. Intuition (N) – Orientierung an konkreten Fakten vs. abstrakten Ideen
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Thinking (T) vs. Feeling (F) – Entscheidungen auf Basis von Logik vs. Emotionen
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Judging (J) vs. Perceiving (P) – strukturierter Lebensstil vs. spontane Herangehensweise
Ein Beispiel: ENFP steht für einen extravertierten, intuitiven, fühlenden und spontan agierenden Menschen.
Warum ist der MBTI so beliebt?
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Einfache Typisierung: Die klaren Typen machen es leicht, sich selbst zuzuordnen.
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Wiedererkennung: Viele finden sich in ihren Ergebnissen wieder – ähnlich wie bei Horoskopen.
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Teamarbeit & Kommunikation: In Unternehmen wird der MBTI oft genutzt, um Zusammenarbeit zu fördern.
Kritik am MBTI
Trotz seiner Beliebtheit steht der MBTI auch in der Kritik:
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Mangelnde wissenschaftliche Fundierung: Der Test basiert nicht auf aktuellen psychologischen Erkenntnissen.
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Entweder-oder-Kategorien: Der MBTI zwingt Menschen in feste Typen, obwohl Persönlichkeit meist graduell verteilt ist.
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Geringe Re-Test-Reliabilität: Viele Menschen erhalten bei wiederholtem Testen unterschiedliche Ergebnisse.
MBTI und Deep O.C.E.A.N. im Vergleich
Viele Menschen beginnen ihre Reise zur Selbsterkenntnis mit bekannten Modellen wie dem MBTI. Er bietet einen leicht zugänglichen Einstieg, indem er Persönlichkeiten in 16 Typen unterteilt. Diese Typen liefern greifbare Bilder und dienen vielen Coaches und Teams als Kommunikationsgrundlage.
Deep O.C.E.A.N. geht einen Schritt weiter: Es basiert auf dem wissenschaftlich etablierten Big-Five-Modell und erweitert dieses um feinere Unterfacetten. Jede der fünf Persönlichkeitsdimensionen – Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus – wird dabei in zwei tieferliegende Aspekte aufgeschlüsselt:
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Offenheit → Erleben & Intellekt
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Extraversion → Enthusiasmus & Dominanz
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Neurotizismus → Rückzug & Volatilität
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Verträglichkeit → Empathie & Politeness
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Gewissenhaftigkeit → Fleiß & Ordnung
Der Unterschied liegt in der Tiefe und Messbarkeit:
Während der MBTI Verhaltenstendenzen typologisch einordnet, misst Deep O.C.E.A.N. individuelle Ausprägungen auf einem Kontinuum – präzise, datenbasiert und fundiert. Es geht nicht nur darum, wie Menschen sich verhalten, sondern warum.
Wann ist der MBTI sinnvoll?
Trotz Kritik hat der MBTI seine Berechtigung – wenn er richtig eingesetzt wird:
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Als Gesprächseinstieg im Coaching: Die Typen helfen, erste Themen greifbar zu machen.
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Für Teams: Unterschiede in Denk- und Arbeitsstilen lassen sich anschaulich darstellen.
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Zur Selbstreflexion: Wer bin ich – und wie ticke ich im Vergleich zu anderen?
Wichtig ist nur: Der MBTI ist kein wissenschaftlicher Test und misst nicht die Persönlichkeit, sondern das Verhalten. Er liefert erste Impulse, aber keine tiefgreifende Analyse.
Fazit: MBTI – ein Türöffner zur Selbstreflexion
Der MBTI ist ein Türöffner zur Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Wer jedoch tiefer graben will, stößt schnell an seine Grenzen. Hier kommt Deep O.C.E.A.N. ins Spiel – mit datenbasierten, differenzierten Einblicken in unsere Persönlichkeitsstruktur.
Statt MBTI oder Deep O.C.E.A.N. lautet die bessere Frage also: Was brauche ich gerade?
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Eine grobe Orientierung? → MBTI kann ein guter Start sein.
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Eine tiefere Analyse und fundierte Strategien? → Deep O.C.E.A.N. liefert die Basis.
Am Ende geht es darum, sich selbst besser zu verstehen – und dafür dürfen auch verschiedene Modelle ihren Platz haben.
FAQs zum MBTI Persönlichkeitstest
Was bedeutet MBTI?
MBTI steht für Myers-Briggs Type Indicator – ein Persönlichkeitstest, der auf der Typologie von Carl Gustav Jung basiert und Menschen in 16 Typen einteilt.
Wie zuverlässig ist der MBTI?
Der MBTI bietet interessante Impulse zur Selbstreflexion, ist aber wissenschaftlich umstritten. Er hat eine geringe Re-Test-Reliabilität und typologisiert Persönlichkeit, die eigentlich kontinuierlich verläuft.
Was ist der Unterschied zwischen MBTI und Deep O.C.E.A.N.?
MBTI ordnet Verhalten in feste Typen ein, während Deep O.C.E.A.N. individuelle Persönlichkeitsausprägungen misst – differenzierter, wissenschaftlich fundierter und datenbasiert.
Kann ich beide Tests nutzen?
Ja. MBTI eignet sich als leichter Einstieg, Deep O.C.E.A.N. für eine tiefere Analyse. Die beiden Modelle schließen sich nicht aus, sondern können sich sinnvoll ergänzen.
Ist MBTI im Coaching sinnvoll?
Als Einstieg ja – insbesondere zur Kommunikation über Persönlichkeit. Für tiefgreifende Analysen und Strategien bietet Deep O.C.E.A.N. jedoch die fundiertere Basis.