Immer mehr Menschen beschäftigen sich heute damit, ihre Persönlichkeit besser zu verstehen. Ob im Business, im Coaching oder im privaten Alltag – Persönlichkeitstests liegen im Trend. Einer der bekanntesten ist der DISG Persönlichkeitstest. Doch was steckt dahinter? Welche Typen gibt es? Und ist der Test wirklich so zuverlässig, wie viele glauben? Und was hat es mit dem Persönlichkeitstest Farben auf sich, der oft mit DISG in Verbindung gebracht wird?
Der DISG Persönlichkeitstest geht auf den US-Psychologen William Moulton Marston zurück. Bereits in den 1920er Jahren untersuchte er, warum Menschen unterschiedlich auf ihre Umwelt reagieren. Daraus leitete er vier Grundverhaltenstendenzen ab:
Dominanz (D)
Initiative (I)
Stetigkeit (S)
Gewissenhaftigkeit (G)
Später griffen Unternehmen und Psychologen dieses Modell auf und entwickelten daraus verschiedene Testverfahren. Heute ist der DISG Persönlichkeitstest weltweit bekannt und wird in vielen Kontexten eingesetzt – vom Business über Coaching bis zur persönlichen Entwicklung.
Wichtig zu verstehen: Der DISG Test misst vor allem sichtbares Verhalten, nicht unbedingt die tief liegende Persönlichkeit. Er zeigt:
wie Menschen Entscheidungen treffen
wie sie kommunizieren
wie sie auf Stress reagieren
Jeder Mensch trägt alle vier Faktoren in sich, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Der Test hilft, diese Anteile zu erkennen und das eigene Verhalten – oder das Verhalten anderer – besser einzuordnen.
direkt
ergebnisorientiert
durchsetzungsstark
Diese Menschen sind Macher:innen, die schnell Entscheidungen treffen – können aber auch ungeduldig wirken.
kommunikativ
begeisterungsfähig
optimistisch
I-Typen lieben Menschenkontakt und inspirieren andere, verlieren aber manchmal Details aus dem Blick.
geduldig
loyal
harmoniebedürftig
S-Typen sind verlässlich und mögen stabile Strukturen, können jedoch gegenüber Veränderungen skeptisch sein.
analytisch
strukturiert
präzise
G-Typen achten auf Details und Qualität, wirken aber bisweilen distanziert.
Viele Menschen kennen den Begriff Persönlichkeitstest Farben. Tatsächlich wird der DISG Persönlichkeitstest oft farblich dargestellt, um die Typen leichter verständlich zu machen:
Rot → Dominanz
Gelb → Initiative
Grün → Stetigkeit
Blau → Gewissenhaftigkeit
Daher wird der DISG Test häufig auch „Farben-Test“ oder „Persönlichkeitstest Farben“ genannt.
Doch Vorsicht: Nicht jeder Farbentest ist automatisch ein DISG Test. Manche Anbieter entwickeln eigene Farbmodelle, die sich zwar an DISG anlehnen, aber unterschiedliche Begriffe und Inhalte nutzen. Daher sollte man bei Farbentests genau hinsehen, ob es sich wirklich um ein lizenzbasiertes DISG-Modell handelt.
Ein DISG Persönlichkeitstest besteht meist aus Fragen wie:
„Ich treffe gerne schnelle Entscheidungen.“
„Ich motiviere andere gerne.“
„Ich bevorzuge ruhige und beständige Abläufe.“
„Ich lege Wert auf Genauigkeit und Fakten.“
Die Antworten werden in ein Profil umgerechnet. Das Ergebnis zeigt, welche Anteile bei einer Person dominieren. Daraus lassen sich konkrete Hinweise für Kommunikation, Konfliktlösung oder Führung ableiten.
Der DISG Test ist besonders beliebt in:
Coaching: Coaches nutzen ihn, um Klient:innen zu helfen, ihr Verhalten besser zu verstehen.
Führungskräfteentwicklung: Führungskräfte lernen, unterschiedliche Persönlichkeiten gezielt zu führen.
Teamentwicklung: Teams können Konflikte besser vermeiden.
Vertrieb: Verkäufer:innen passen ihre Argumentation an die Persönlichkeit der Kund:innen an.
Recruiting: Unternehmen nutzen DISG, um passende Mitarbeiter:innen zu finden.
Gerade im Business-Kontext ist der Test weit verbreitet, weil er leicht verständlich und schnell einsetzbar ist.
Trotz seiner Beliebtheit gibt es auch kritische Stimmen:
Misst Verhalten, nicht Persönlichkeit
DISG zeigt, wie Menschen sich verhalten – nicht unbedingt, warum sie so sind.
Keine einheitliche wissenschaftliche Basis
Viele Varianten des Tests sind nicht streng psychometrisch validiert.
Generalisierung
Die Typenbeschreibungen sind manchmal so allgemein, dass sich viele Menschen darin wiederfinden.
Einsatz als Diagnosetool
Einige Unternehmen nutzen DISG zur „Diagnose“ von Mitarbeitenden, obwohl es dafür nicht gedacht ist. DISG sollte eher als Kommunikationsinstrument genutzt werden.
Viele Menschen fragen sich: Worin unterscheidet sich der DISG Persönlichkeitstest vom wissenschaftlich fundierten Deep O.C.E.A.N. Modell?
Hier ein Überblick:
Merkmal | DISG | Deep O.C.E.A.N. |
---|---|---|
Basis | Verhaltenstheorie | Psychologische Forschung (Big Five) |
Validierung | selten wissenschaftlich | empirisch belegt |
Inhalt | Verhalten in Situationen | stabile Persönlichkeitsmerkmale |
Zielgruppe | Business, Kommunikation | Business & Persönlichkeitsentwicklung |
Ergebnis | Grobe Typisierung | Detailliertes Persönlichkeitsprofil |
Während DISG schnelle Orientierung bietet, liefert das Deep O.C.E.A.N. Modell tiefere Einblicke in die Persönlichkeit. Es kann Muster aufdecken, die durch antrainiertes Verhalten oft verdeckt bleiben.
Der DISG Test – und damit auch der Persönlichkeitstest Farben – lohnt sich besonders, wenn du:
Wenn du jedoch tiefere Einblicke in deine Persönlichkeit gewinnen möchtest, lohnt es sich, zusätzlich wissenschaftlich fundierte Modelle wie das Deep O.C.E.A.N. Modell in Betracht zu ziehen.
Der DISG Persönlichkeitstest und der damit verbundene Persönlichkeitstest Farben sind hilfreiche Werkzeuge, um das eigene Verhalten besser zu verstehen. Besonders in Coaching, Führung und Vertrieb ist das Modell weit verbreitet. Doch wichtig ist: DISG zeigt vor allem Verhalten, nicht die tiefer liegende Persönlichkeit. Wer es genauer wissen möchte, sollte auch wissenschaftlich fundierte Modelle wie Deep O.C.E.A.N. prüfen.